Forschung

Forschen für die Zukunft.

 

Unser Planet erwärmt sich stetig weiter, trotz aller Maßnahmen, die bereits ergriffen wurden. Schon jetzt spüren wir die Auswirkungen des Klimawandels auch in Europa unmittelbar. Eine der größten Klimasünder ist die Bauindustrie. Mit 40 % des gesamten CO2-Ausstoßes liegt es auf der Hand, dass ein Umdenken im Bauwesen unabdingbar für den Kampf gegen die Erderwärmung ist.

Ein Umdenken kann nur ganzheitlich erfolgen. Das schließt Baustoffe, Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft, aber auch soziale Aspekte mit ein. Auf dem B&O Parkgelände forscht die B&O Gruppe nun schon seit langem an neuen Lösungen und innovativen Wegen.

Forschungshäuser

 

In Zusammenarbeit mit der TU München entstanden inzwischen vier Forschungshäuser auf dem Gelände. Die Idee dahinter: Einfach Bauen. Diese Philosophie aus der Feder von Prof. Nagler und dem Lehrstuhl Entwerfen und Konstruieren entsprang den praktischen Erfahrungen des Architekten Nagler. Um Häuser immer nachhaltiger und energieeffizienter zu bauen, wird ein immer größer werdender Apparat an Haustechnik nötig. Dieser widerspricht jedoch dem Nachhaltigkeitsaspekt in vielerlei Hinsicht. Zum einen hat keine moderne Technik eine Lebensdauer von mehr als 20 Jahren. Häuser sollten aber mehreren Generationen ein Zuhause bieten können! Des Weiteren fällt durch zusätzliche Elektronik und dämmende Kunststoffe der CO2-Verbrauch beim Bau der Gebäude noch höher aus, als dies ohnehin der Fall ist.

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Darum wurde bei den drei Forschungshäusern in Bad Aibling nur die notwendigste Haustechnik verbaut. Die Außenwände und Räume sind so geplant, dass eine natürliche Belüftung für ein angenehmes Raumklima sorgt und schon wenige Heizkörper ausreichen. Dennoch notwendige Leitungen und Kabel wurden vorzugsweise als Sichtinstallation verlegt und können so leicht ersetzt werden, ohne die Bausubstanz anzugreifen.

Die Forschenden untersuchen laufend die Bedingungen in den Wohnungen und die Zufriedenheit der Mieter:innen. Ein erster Forschungsbericht dazu wurde 2022 veröffentlicht (Link). Darüber hinaus wurde auch die graue Energie im Vergleich zu dem während der Lebensdauer der jeweiligen Gebäude freigesetzten CO2. Hier ergab sich ein klares Bild (Bild CO2 Bilanzen FH): Das Holzhaus setzt in 100 Jahren Betrieb und anschließendem Abriss und Recycling der Baustoffe weniger CO2 frei, als allein der Bau des Betonhauses verursachte! Für uns die Erkenntnis: Im Holzbau liegt die Zukunft.

Aktivfassade

 

Um der grassierenden Wohnungsnot und den gleichzeitigen Anforderungen im Kampf gegen den Klimawandel gerecht zu werden, werden energetische Sanierungen immer wichtiger. Bereits vor 15 Jahren hatte unsere Abteilung Forschung und Entwicklung eine Idee, die heute wieder in den Energiesprongsanierungen weltweit Anwendung findet. Den Bestandshäusern werden kurzerhand vorproduzierte Fassaden vorgestellt, um die Dämmung und neuartige Heiztechniken in die Gebäude zu bringen.